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Leopold Lindtberg

Leopold Lindtberg

Leopold Lindtberg (* 1. Juni 1902 in Wien; † 18. April 1984 in Sils Maria; eigentlich Leopold Lemberger, nach anderen Quellen Lamberger) war einer der bedeutendsten Schweizer Theater- und Filmregisseure.

Der Regisseur Leopold Lindtberg zählte zu den wichtigsten Machern des Schweizer Films. Seine Laufbahn begann er in Deutschland als Theaterschauspieler und -regisseur in den 20er Jahren. Nach dem Aufkommen der Nationalsozialisten emigrierte er vorerst nach Paris, bevor er 1933 ein Engagement am Schauspielhaus in Zürich erhielt. Ersten Kontakt zum Schweizer Film knüpfte Lindtberg als Co-Regisseur für den Film "Jä-soo" von 1935. Danach folgten Filme unter eigener Regie, die fast ausschliesslich zu den Klassikern des Schweizer Films gehören. Dazu zählt seine erste Regiearbeit "Füsilier Wipf" (38) sowie die im Abstand von einem Jahr entstandenen Filme "Wachtmeister Studer" (39), "Die missbrauchten Liebesbriefe" (40) und "Landammann Stauffacher" (41).

Leopold Lindtberg ist es zu verdanken, dass der Schweizer Film auch im Ausland Anerkennung erfuhr, u.a. erhielt "Die missbrauchten Liebesbriefe" den "Coppa Mussolini" an der Biennale von Venedig.
Einen Höhepunkt seiner filmischen Karriere setzte Lindtberg mit dem Streifen "Die letzte Chance" (45), in dem er die Geschichte einer jüdischen Flüchtlingsgruppe erzählt, die in der Schweiz Asyl zu finden hofft. Dieser Film kritisierte die Asylpolitik der Schweiz und Lindtbergs Dreharbeiten wurden dementsprechend behindert und er selbst als Nestbeschmutzer beschimpft.

Weitere Filme von Leopold Lindtberg sind "Der Schuss von der Kanzel" (42), "Marie-Louise" (44), "Matto regiert" (47), "Swiss Tour" (49), "Die Vier im Jeep" (51), "Sie fanden eine Heimat/Unser Dorf" (53), "Maria Stuart" (57), "Lumpazivagabundus" (62), "Der Meteor" (68), "Rosmersholm" (74) und einige Episoden zur Serie "Derrick".

Nachdem er sich mit dem Produzenten Lazar Wechsler - der massgebend am Aufschwung des Schweizer Films beteiligt war - zerstritt, zog sich Lindtberg vom Film zurück und widmete sich wieder vermehrt dem Theater.